Liechtenstein, der viertkleinste Staat Europas und der sechstkleinste der Welt, wird bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing mit zwei Athleten vertreten sein.
von Martina Fuchs
GENF, 3. Februar (Xinhua) -- Das von den zwei Ländern Schweiz und Österreich umschlossene Liechtenstein, der viertkleinste Staat Europas und der sechstkleinste der Welt, wird bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing mit zwei Athleten vertreten sein.
Das Foto zeigt die fünf olympischen Ringe im olympischen Dorf in der Wettkampfzone Beijing, 24. Januar 2022. (Christof Baer)
ERSTER EINDRUCK: GUT ORGANISIERT
"Mein erster Eindruck ist, dass die olympischen Dörfer wirklich schön sind", sagte Christof Baer, Chef de Mission des Liechtensteinischen Olympischen Komitees, in einem Videointerview mit Xinhua.
Die drei olympischen Dörfer, in denen Baer und seine Landsleute in den kommenden Wochen wohnen werden, öffneten am 27. Januar offiziell ihre Türen für die Athleten und Mannschaftsverantwortlichen.
Neben dem olympischen Dorf im Stadtgebiet von Beijing befinden sich zwei weitere in nahegelegenen schneebedeckten Bergregionen, darunter eines in Yanqing, einem nördlichen Vorort von Beijing, sowie in Zhangjiakou, einer Stadt in der Provinz Hebei rund 200 Kilometer nordwestlich von Beijing.
"Ich befinde mich derzeit im Dorf in Yanqing, habe aber auch schon das Dorf in Zhangjiakou besucht. Sie sind beeindruckend gebaut und perfekt ausgestattet", sagte Baer.
Trotz gelegentlicher Sprachschwierigkeiten hat Baer, der aus einem deutschsprachigen Heimatland stammt, festgestellt, dass die freiwilligen Helfer für die Spiele "sehr freundlich und sehr hilfsbereit" sind. Auch mit dem Speiseplan, der auch westliches Essen, sogar koscher und halal, umfasst, ist der Liebhaber der chinesischen Küche zufrieden.
"Natürlich gibt es unvermeidliche Herausforderungen, aber ich denke, dass das Organisationskomitee für Beijing 2022 und die Chinesen selbst bereit sind, von den Experten zu lernen und ihr Bestes für die Spiele zu geben", sagte Baer.
Das Foto zeigt eine Eisskulptur der Großen Mauer im olympischen Dorf in der Wettkampfzone Yanqing, 25. Januar 2022. (Christof Baer)
COVID-19: TÄGLICHE TESTS GEGEN DAS VIRUS
China hat im Rahmen seines "dynamischen Null-Fälle"-Ansatzes strenge Präventions- und Kontrollmaßnahmen ergriffen, um das Risiko einer COVID-19-Infektion abzuwenden, während sich die hochansteckende Omikron-Variante weltweit ausbreitet.
Für die Zeit während der Spiele wurden auch strenge Präventionsmaßnahmen gegen die Pandemie zum Schutz der Athleten ergriffen. Jedes Mitglied jeder Delegation musste sich vor der Abreise einer gründlichen Gesundheitsuntersuchung und zwei PCR-Tests (Polymerase-Kettenreaktion) unterziehen.
Angesichts des jüngsten Wiederauftretens von Infektionen in Beijing hat die Stadtverwaltung entschlossene Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmer an den Olympischen Spielen 2022 in Beijing zu gewährleisten, auch wenn die täglichen Fallzahlen meist nur im einstelligen Bereich liegen.
"Wegen der Pandemie sind die Olympischen Spiele definitiv anders", sagte Baer. "Aber letztendlich ist es eine einzigartige Erfahrung für mich und für jeden einzelnen Athleten und Trainer."
Bei seiner Ankunft in Beijing wurde am Flughafen ein COVID-19-Test durchgeführt, gefolgt von einer kurzen Quarantäne, bis das Ergebnis negativ war.
"Dann werden täglich PCR-Tests bei jedem einzelnen Teilnehmer durchgeführt", erklärte Baer.
Christof Baer macht ein Selfie im olympischen Dorf in der Wettkampfzone Yanqing, 28. Januar 2022. (Christof Baer)
VON LIECHTENSTEIN NACH BEIJING
Bei der Eröffnungsfeier werden die beiden anwesenden Athleten, Langläuferin Nina Riedener und Alpinskifahrer Marco Pfiffner, die Fahnenträger von Liechtenstein, das rund 38.500 Einwohner hat, sein.
Für Riedener ist es das olympische Debüt, während Pfiffner sein Land, das im Herzen der europäischen Alpenregion liegt, nach Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 bereits zum dritten Mal bei den Olympischen Winterspielen vertritt.
"Wir sind eine kleine Delegation, wir sind ein kleines Land, deshalb sind wir glücklich und auch stolz, diese Athleten zu haben", sagte Baer. "Selbst wenn sie keine Medaille gewinnen, haben sie sehr hart gearbeitet, um hierher zu kommen, und sie werden da draußen alles geben."
Nach Beijing wird Baers olympische Mission noch lange nicht beendet sein. "Wir bereiten unsere jungen Athleten auch auf das Europäische Olympische Jugendfestival im März vor."
Das Foto zeigt eine Statue im olympischen Dorf in der Wettkampfzone Yanqing, 26. Januar 2022. (Christof Baer)
CHINESISCHE ATMOSPHÄRE
Die Olympischen Winterspiele in Beijing, die mit dem Frühlingsfest 2022 zusammenfallen, mit dem nach dem chinesischen Mondkalender das Jahr des Tigers begann und das in diesem Jahr auf den 1. Februar fiel, haben kulturelle Gemeinsamkeiten, denn beide feiern Zusammengehörigkeit und Harmonie.
Zudem wurden die olympischen Dörfer mit chinesischen Elementen und Kunstwerken geschmückt, wie etwa einer Eisskulptur der Großen Mauer im Dorf in Yanqing.
"Überall gibt es Lampen und Plakate. Das macht uns wirklich bewusst, dass wir hier in China sind", sagte Baer.
Der Stadtbezirk Yanqing, in dem sich der Badaling-Abschnitt der Großen Mauer befindet, ist eine der Wettkampfzonen während der Olympischen Winterspiele. Der Stadtbezirk hat Lesungen und Aufführungen für die Gäste aus dem Ausland vorbereitet.
Die Athleten seien jedoch nicht zum Feiern nach China gekommen, sondern "um sich zu messen", sagte der Chef de Mission.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)