Vinzenz Geiger aus Deutschland jubelt nach dem Einzelrennen in der Nordischen Kombination im Gundersen-Wettkampf mit Sprung von der Normalschanze und anschließendem Zehn-Kilometer-Lauf im Nationalen Langlaufzentrum in Zhangjiakou in der Provinz Hebei in Nordchina, 9. Februar 2022. (Xinhua/Zhu Zheng)
Deutschland führt den Medaillenspiegel der Olympischen Winterspiele in Beijing mit fünf Goldmedaillen an.
BEIJING, 10. Februar (Xinhua) -- Mit zwei Goldmedaillen am Mittwoch durch Vinzenz Geiger in der Nordischen Kombination und Tobias Wendl und Tobias Arlt im Rennrodel-Doppelsitzer hat Deutschland bei den Olympischen Winterspielen in Beijing die Führung im Medaillenspiegel übernommen.
Geiger, Goldmedaillengewinner des Männerteams in Pyeongchang 2018, machte einen Rückstand von einer Minute und 26 Sekunden aus dem Skispringen wett und holte sich mit einer Zeit von 25:07,7 den Titel.
"Ich weiß nicht, wie es funktioniert hat. Es ist unglaublich", sagte Geiger. "Das Material war unglaublich gut, ich glaube, ich habe noch nie einen so guten Ski gehabt. Also wirklich, danke ans Techniker-Team", fügte er hinzu. "Damit habe ich wirklich niemals gerechnet. Eine Goldmedaille ist verrückt."
Zweiter wurde der Norweger Joergen Graabak mit 0,8 Sekunden Rückstand auf Geiger, gefolgt vom Österreicher Lukas Greiderer mit 6,6 Sekunden Rückstand auf den Führenden.
Zhao Jiawen, der bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit Dinigeer Yilamujiang das olympische Feuer entzündete, war Chinas erster Nordischer Kombinierer bei Olympischen Winterspielen und belegte Platz 43.
Das Foto zeigt Zhao Jiawen aus China beim Einzelrennen über zehn Kilometer der Nordischen Kombination im Gundersen-Wettkampf im Nationalen Langlaufzentrum in Zhangjiakou in der Provinz Hebei in Nordchina, 9. Februar 2022. (Xinhua/Feng Kaihua)
Wendl und Arlt gewannen im Rennrodel-Doppelsitzer mit einer kombinierten Zeit von 1:56,554 aus zwei Läufen, 0,099 Sekunden vor ihren Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken. Dritte wurden die Österreicher Thomas Steu und Lorenz Koller in 1:57,065.
Auf der Schanze Big Air Shougang holte Birk Ruud mit zwei beeindruckenden Läufen das erste Big-Air-Gold im Ski-Freestyle der Herren und damit das vierte Gold für Norwegen bei den Winterspielen.
Ruud, der die Qualifikation gewonnen hatte, eröffnete seine beeindruckende Performance im Finale mit einem Switch Left 1980 Mute, der ihm 95,75 Punkte einbrachte. Der 21-Jährige, der sich in seinem zweiten Durchgang mit 92,00 Punkten bereits Gold gesichert hatte, hielt bei seinem letzten Sprung eine norwegische Flagge in der Hand.
"Ich habe ihn hier bei den Olympischen Spielen das erste Mal gemacht", sagte Ruud auf der Pressekonferenz über seinen besten Durchgang. "Ich war vor neun Wochen verletzt und musste eine Weile aussetzen. Ich habe den Trick hier drin schon oft gemacht (zeigt auf seinen Kopf), aber hier bei Olympia habe ich ihn zum ersten Mal überhaupt gemacht, also bin ich glücklich."
Das Foto zeigt Birk Ruud aus Norwegen während des Big-Air-Finales im Ski-Freestyle der Herren auf der Schanze Big Air Shougang bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing, 9. Februar 2022. (Xinhua/Xiong Qi)
Der Jugend-Olympiasieger zeigte nach seinem Sieg ein Armband in die Kamera, als Hommage an seinen im vergangenen Jahr an Krebs verstorbenen Vater.
"Er ist in meinem Herzen immer bei mir, und meine Eltern haben mich zu dem gemacht, was ich bin", sagte Ruud.
Colby Stevenson aus den USA holte mit 183,00 Punkten Silber, 4,75 Punkte hinter Ruud. Der schwedische Veteran Henrik Harlaut wurde mit 181,00 Punkten Dritter.
Mit seinen 30 Jahren war Harlaut der älteste Teilnehmer in diesem Wettbewerb, und er war mehr als glücklich, bei seinen dritten Olympischen Spielen seine erste olympische Medaille zu gewinnen.
"Es ist superkrass, endlich eine olympische Medaille zu gewinnen, nachdem ich bei den beiden vorherigen Spielen das Potenzial und das Niveau für einen Medaillengewinn hatte", sagte Harlaut, der in Sotschi und Pyeongchang im Slopestyle antrat.
Petra Vlhova gelang mit dem Gewinn von Gold im Slalom der Damen ein spektakuläres Comeback. Damit steuerte sie die erste olympische Medaille der Slowakei im alpinen Skisport und das erste Gold für die slowakische Delegation in Beijing 2022 bei.
Die Weltcup-Führende, die nach dem ersten Lauf nur auf dem achten Platz lag, legte im Nationalen Ski-Alpin-Zentrum in Yanqing einen aggressiven zweiten Lauf hin und gewann mit einer Gesamtzeit von einer Minute und 44,98 Sekunden. Ihre Erzrivalin Mikaela Shiffrin aus den USA schied bereits im ersten Lauf aus dem Medaillenkampf aus.
Das Foto zeigt Petra Vlhova aus der Slowakei beim Slalom der Damen bei den Olympischen Winterspielen 2022 im Nationalen Ski-Alpin-Zentrum im Stadtbezirk Yanqing von Beijing, 9. Februar 2022. (Xinhua/Lian Zhen)
Katharina Liensberger aus Österreich wurde mit 0,08 Sekunden Rückstand auf Vlhova Zweite, Wendy Holdener aus der Schweiz lag 0,04 Sekunden dahinter.
"Ehrlich gesagt, war es wirklich schwierig, ruhig zu bleiben und sich auf das Skifahren zu konzentrieren", sagte Vlhova über ihr Comeback im Rennen.
"Aber ich hatte viel Kraft von meinem Team. Sie haben mir vertraut, sie haben an mich geglaubt und sie haben mir immer wieder gesagt: 'Du bist so stark, fahr einfach frei, genieße es und konzentriere dich auf das Skifahren, nichts anderes'. Das haben sie mir zwischen den beiden Läufen immer wieder gesagt."
Auch Südkorea sicherte sich seine erste Goldmedaille bei diesen Winterspielen, als Hwang Dae-heon das 1.500-Meter-Finale im Shorttrack der Männer in 2:09,219 Minuten gewann. Silber ging an Steven Dubois aus Kanada in 2:09,254 Minuten. Semen Elistratov vom Russischen Olympischen Komitee gewann Bronze mit einer Zeit von 2:09,267 Minuten.
Der chinesische Favorit Ren Ziwei verpasste sein drittes Gold bei den Olympischen Spielen nach Siegen über die 1.000 Meter der Männer und mit der gemischten Staffel. Das Eislauf-Ass aus dem Gastgeberland China wurde jedoch im Halbfinale für einen Armblock bestraft.
"Das war ein dummer Fehler", sagte Ren, der zugab, dass er zu sehr unter Druck stand. "Ich habe versucht, Strafen zu vermeiden, und die Aktion war nicht beabsichtigt."
Das Foto zeigt Ren Ziwei aus China während des Viertelfinales der Herren über 1.500 Meter im Shorttrack im Capital Indoor Stadium in Beijing, 9. Februar 2022. (Xinhua/Xiong Qi)
Am Mittwoch holte sich Lindsey Jacobellis aus den USA den Titel im Snowboardcross der Frauen, gefolgt von der Französin Chloe Trespeuch und der Kanadierin Meryeta Odine.
Nach dem fünften Tag liegt Deutschland mit fünf Goldmedaillen an der Spitze des Medaillenspiegels, gefolgt von Norwegen und Schweden, die jeweils vier Goldmedaillen gewonnen haben. Die Niederlande und China liegen mit jeweils drei Goldmedaillen auf den Plätzen vier und fünf.
Acht Goldmedaillen werden in den Disziplinen Ski Alpin, Skilanglauf, Eiskunstlauf, Ski-Freestyle, Rennrodeln, Snowboard und Eisschnelllauf vergeben.
Große Erwartungen werden im Eiskunstlauf an den zweifachen Olympiasieger Yuzuru Hanyu gesetzt, der in der Kür auf einen gelungenen Vierfach-Axel setzen muss, nachdem er am Dienstag im Kurzprogramm nur Achter wurde und 18,82 Punkte hinter der Spitze lag.
Der Wettbewerb im Snowboard-Halfpipe der Frauen wird ebenfalls ein spektakuläres Highlight, wenn die Amerikanerin Chloe Kim versucht, ihren Titel zu verteidigen. Die 21-Jährige wird von der japanischen Teenagerin Mitsuki Ono und der chinesischen Veteranin Cai Xuetong herausgefordert, die in der Qualifikation hinter Kim auf den Plätzen zwei und drei landeten.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)