BEIJING, 5. März 2022 (Xinhuanet) -- Der chinesische Staatsrat und Außenminister Wang Yi hat am Samstag mit dem US-Außenminister Antony Blinken auf dessen Wunsch hin über die chinesisch-amerikanischen Beziehungen und die Ukraine-Frage telefoniert.
Wang sagte, dass die oberste Priorität in den Beziehungen zwischen China und den USA gegenwärtig immer noch darin bestehe, den von den beiden Staatsführungen bei ihrem Videotreffen erzielten Konsens voranzutreiben und umzusetzen, und fügte hinzu, dass China große Besorgnis über die jüngsten Worte und Taten der US-Seite äußere, die dem oben genannten Ziel zuwiderliefen.
Taiwan sei ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums, und die Taiwan-Frage sei eine innere Angelegenheit Chinas, sagte Wang und forderte die USA auf, zur wahren Bedeutung des Ein-China-Prinzips zurückzukehren, die Bestrebungen um "Unabhängigkeit" Taiwans nicht mehr zu fördern und zu unterstützen, sich nicht mehr in die inneren Angelegenheiten Chinas einzumischen und die Gesamtsituation der chinesisch-amerikanischen Beziehungen durch konkrete Maßnahmen zu sichern.
Die beiden Seiten tauschten ihre Ansichten über die Ukraine aus.
Blinken informierte die chinesische Seite über die Ansichten und Positionen der USA zur aktuellen Situation in der Ukraine.
Die Ukraine-Frage sei kompliziert und betreffe nicht nur die grundlegenden Normen der internationalen Beziehungen, sondern stehe auch in engem Zusammenhang mit den Sicherheitsinteressen verschiedener Parteien, sagte Wang und rief dazu auf, sich nicht nur auf die Lösung der aktuellen Krise zu konzentrieren, sondern auch auf die Aufrechterhaltung der langfristigen Stabilität der Region.
Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats vertrete China stets seine eigene Position und Politik, die sich nach den Gegebenheiten der jeweiligen Angelegenheit richteten, sagte Wang und fügte hinzu, China sei der Ansicht, dass die Ukraine-Krise im Einklang mit den Zielen und Grundsätzen der UN-Charta gelöst werden sollte.
Erstens sollten die Souveränität und die territoriale Integrität aller Länder respektiert werden, so Wang. Zweitens rief er zur friedlichen Beilegung von Streitigkeiten durch Dialog auf.
Wang sagte, die chinesische Seite hoffe, dass die Kämpfe so bald wie möglich aufhörten, sich die Lage vor Ort entspanne, die Sicherheit der Zivilbevölkerung und des Eigentums wirksam gewährleistet werde und eine humanitäre Krise größeren Ausmaßes verhindert werde.
Wang wies darauf hin, dass die Ukraine-Krise nur durch Dialog und Verhandlungen gelöst werden könne.
Die chinesische Seite unterstütze alle Bemühungen, die einer Deeskalation und politischen Lösung der Situation förderlich seien, und lehne alle Schritte ab, die der Förderung einer diplomatischen Lösung zuwiderliefen und Öl ins Feuer gößen, sagte er.
China werde sich weiterhin für den Frieden einsetzen und sein Bestes tun, sagte Wang und fügte hinzu, dass China direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine unterstütze.
Auch wenn die Verhandlungen nicht reibungslos verliefen, sollte die internationale Gemeinschaft weiterhin zusammenarbeiten und solche Bemühungen unterstützen, bis Ergebnisse und Frieden erreicht seien, sagte er.
Die chinesische Seite, so Wang, ermutige auch die Vereinigten Staaten, die Organisation des Nordatlantikvertrags (NATO) und die Europäische Union, einen gleichberechtigten Dialog mit Russland zu führen, sich den im Lauf der Jahre entstandenen Reibungen und Problemen zu stellen, die negativen Auswirkungen der kontinuierlichen NATO-Osterweiterung auf die Sicherheit Russlands zu berücksichtigen und sich um den Aufbau eines ausgewogenen, wirksamen und nachhaltigen europäischen Sicherheitsmechanismus im Einklang mit dem Grundsatz der "Unteilbarkeit der Sicherheit" zu bemühen.
Die beiden Seiten tauschten sich auch über die aktuelle Lage auf der koreanischen Halbinsel aus.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
