Die Luftaufnahme zeigt einen China-Europa-Güterzug mit Ziel Helsinki in Finnland bei der Abfahrt vom Putian-Bahnhof in Zhengzhou in der Provinz Henan in Zentralchina, 20. November 2020. (Xinhua/Hao Yuan)
BERLIN, 23. März (Xinhua) -- Nach dem pandemiebedingten Einbruch der Investitionen chinesischer Unternehmen in Europa im Jahr 2020 stieg die Zahl der Transaktionen wieder an und erreichte im vergangenen Jahr 155, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) Deutschland hervorgeht.
Das gesamte Transaktionsvolumen hat sich der Studie zufolge sogar auf 12,4 Milliarden US-Dollar verachtfacht. Die größte Einzelinvestition eines chinesischen Unternehmens in Europa war die Übernahme der Haushaltsgerätesparte von Philips mit Sitz in Amsterdam, die für 4,4 Milliarden US-Dollar an die in Hongkong ansässige Investmentfirma Hillhouse Capital verkauft wurde.
Die zweitgrößte Transaktion war laut der Studie die Übernahme des britischen Videospielentwicklers Sumo Digital durch Tencent, gefolgt von der Übernahme des dänischen Kühlcontainerherstellers Maersk Container Industry durch China International Marine Containers für jeweils 1,1 Milliarden US-Dollar.
Im Jahr 2021 löste Großbritannien mit 36 Übernahmen und Unternehmensbeteiligungen Deutschland als umsatzstärksten Markt für chinesische Investitionen in Europa ab. Deutschland verzeichnete 35 Transaktionen, gefolgt von den Niederlanden mit 13 Transaktionen, so die Studie.
Die Mehrheit der Transaktionen entfällt nach wie vor auf traditionelle Industrieunternehmen. 30 der 155 Transaktionen in Europa fanden laut der Studie im Industriesektor statt. Allerdings war die Zahl etwas geringer als im Jahr 2020.
"Nach wie vor besteht bei chinesischen Investoren Interesse an europäischen Automobilzulieferern oder Maschinenbauern – allerdings inzwischen eher in den Subsektoren Elektromobilität, Autonomes Fahren und High Tech-Materialien", sagte Yi Sun, Partnerin und Leiterin der China Business Services in der Region Europa West bei EY.
Vor allem in Deutschland gab es im vergangenen Jahr "einige sehr große Investitionen in Startups, an denen chinesische Investoren maßgeblich beteiligt waren", sagte Sun. Neben deutschen Ingenieurskenntnissen sei auch "zunehmend E-Commerce-Kompetenz gefragt."
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)