Das Foto zeigt eine Rasenfläche mit Blumen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin, 12. März 2022. (Xinhua/Shan Yuqi)
BERLIN, 14. April (Xinhua) -- Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben am Mittwoch ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr gesenkt und rechnen nur noch mit einem Plus von 2,7 Prozent statt wie bisher mit 4,8 Prozent.
Im Jahr 2023 werde das deutsche Bruttoinlandsprodukt allerdings wieder stärker wachsen, erklärten die Institute in einer Gemeinschaftsdiagnose. Aktuell werde mit einem Wachstum von 3,1 Prozent gerechnet, statt 1,9 Prozent, wie bisher prognostiziert.
Die Gemeinschaftsdiagnose wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dem ifo Institut (München), dem Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und dem RWI (Essen) erstellt.
Die deutsche Wirtschaft steuere durch "schwieriges Fahrwasser", erklärten die Institute. Die Nachwirkungen der COVID-19-Krise und die Schockwellen des Russland-Ukraine-Konflikts würden "gegenläufige konjunkturelle Strömungen" erzeugen.
Die Institute rechnen in diesem Jahr mit einer Rekordinflation von 6,1 Prozent. Im Jahr 2023 werde die Inflationsrate wieder auf 2,8 Prozent sinken. Die Inflation in Deutschland erreichte im März mit 7,3 Prozent ein 40-Jahres-Hoch.
Würde Deutschland ein sofortiges Embargo auf russische Gaslieferungen verhängen, würde das BIP des Landes in diesem Jahr nur um 1,9 Prozent steigen und 2023 sogar um 2,2 Prozent schrumpfen, heißt es in der Prognose. Die Inflation würde sogar auf 7,3 Prozent ansteigen, gefolgt von 5,0 Prozent im nächsten Jahr.
Deutschland hat bereits angekündigt, sich bis Mitte 2024 weitgehend aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)