Ein Angestellter zählt Renminbi (RMB) in einer Bank in Qionghai in der südchinesischen Provinz Hainan. (Quelle: Xinhua/Meng Zhongde)
Chinas Zentralbank erklärte am Freitag, sie habe beschlossen, den Mindestreservesatz (RRR) für Finanzinstitute ab dem 25. April zu senken, um die Entwicklung der Realwirtschaft zu unterstützen und die umfassenden Finanzierungskosten zu reduzieren.
Der Mindestreservesatz werdedemnach um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, mit Ausnahme der Finanzinstitute, die bereits zuvor einen Mindestreservesatz von 5 Prozent eingeführt hatten, teilte die Zentralbank (PBOC) in einer Erklärung mit.
Die Senkung, die auf eine ähnliche breit angelegte Senkung im vergangenen Dezember folgte, erfolgte, nachdem Chinas Staatsrat auf seiner Sitzung am Mittwoch geldpolitische Instrumente wie zum Beispiel die angemessene Senkungen des RRR beschlossen hatte, um die Kreditvergabekapazität der Banken zu erhöhen. Diese Instrumente würden insbesondere die finanzielle Unterstützung für von der Pandemie betroffene Sektoren und kleinere Unternehmen verstärken.
Die Senkung der Bargeldmenge, die Banken als Reserve halten müssen, dürfte 530 Milliarden Yuan (entspricht etwa 82,95 Milliarden US-Dollar) an langfristiger Liquidität freisetzen, gab die PBOC bekannt.Nach der Senkung werde der gewichtete durchschnittliche RRR für chinesische Finanzinstitute bei 8,1 Prozent liegen, so die Zentralbank.Die jüngste Senkung ziele darauf ab, die Fondsstruktur der Finanzinstitute zu verbessern und ihre Fähigkeiten bei der Mittelallokation zu steigern, um die Realwirtschaft besser zu unterstützen.
Die Finanzinstitute werden angehalten, die frei werdenden Mittel zur Unterstützung der von der Pandemie stark betroffenen Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen zu verwenden.
Die Senkung wird Berechnungen der Zentralbankzufolge die Finanzierungskosten der Finanzinstitute um rund 6,5 Milliarden Yuan pro Jahr senken.
„Die Senkung des Leitzinses wird dazu beitragen, die Markterwartungen zu stabilisieren, das Marktvertrauen zu stärken, die Nachfrage zu steigern und den wirtschaftlichen Fundamentaldaten angesichts des dreifachen Drucks durch die schrumpfende Nachfrage, die Störungen auf der Angebotsseite und die nachlassenden Erwartungen wieder mehrStabilität zu verleihen", erklärte Wen Bin, Chefanalyst der China Minsheng Bank.
Wen erwartet auch, dass die Senkung die Stimmung am Aktienmarkt verbessern und zu einer gesunden Entwicklung des Immobilienmarktes beitragen wird.
Die Zentralbank kündigte an, dass sie die Quote um weitere 0,25 Prozentpunkte für städtische Geschäftsbanken, die nur in den Verwaltungsgebieten der Provinzen tätig sind, und für ländliche Geschäftsbanken, die derzeit einem Mindestreservesatz von über 5 Prozent unterliegen, senken werde. Auf diese Weise solle die Unterstützung für kleine und kleinste Unternehmen und den Agrarsektor verbessert werden.
Die PBOC hat ihre Haltung bekräftigt, eine umsichtige Geldpolitik zu betreiben, „flutartige" Stimuli zu vermeiden und die geldpolitischen Instrumente besser zu nutzen, um sowohl das Geldmengenaggregat als auch die Geldstruktur anzupassen.
Mit Blick auf das aktuelle Jahr manövriert die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre geldpolitischen Instrumente, um den zunehmenden Abwärtsdruck abzufedern, der durch das Wiederaufflammen des Coronavirus im Inland und die unbeständige globale Lage entstanden ist.
(Quelle: german.china.org.cn)
