Das Foto zeigt das Large Sky Area Multi-Object Fibre Spectroscopy Telescope (LAMOST) in der Beobachtungsstation Xinglong der Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Xinglong in der Provinz Hebei in Nordchina, 19. Juni 2015. (Xinhua/Wang Xiao)
BEIJING, 5. Oktober (Xinhua) -- Ein Forscherteam aus chinesischen und ausländischen Wissenschaftlern hat die Masse der Milchstraße präzise berechnet und festgestellt, dass sie etwa 550 Milliarden Mal so groß ist wie die Masse der Sonne.
Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Zeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.
Damit liegt die neu berechnete Masse der Milchstraße um fast die Hälfte unter dem von anderen Forscherteams berechneten Durchschnittswert, der etwa das 1 Billionenfache der Masse der Sonne betrug.
"Unsere neuesten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Milchstraße möglicherweise "schlanker" ist, als wir bisher dachten", sagte Xue Xiangxiang, ein führendes Mitglied des Forschungsteams und Forscherin der Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (NAOC).
"Das bedeutet, dass es in der Galaxie viel weniger nicht leuchtende, aber gravitativ wirkende dunkle Materie gibt als ursprünglich angenommen", fügte Xue hinzu.
Xue zufolge ist die Masse entscheidend für das Verständnis der Dynamik der Galaxie. Aufgrund der begrenzten Beobachtungsmöglichkeiten bestanden jedoch große Unsicherheiten bei der Schätzung.
In der Studie haben die Wissenschaftler die Ergebnisse auf der Grundlage von Daten des Large Sky Area Multi-Object Fiber Spectroscopic Telescope (LAMOST), einem führenden optischen Teleskop in China, und des Weltraumteleskops Gaia der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gewonnen.
Die große Menge an spektroskopischen Daten, die von LAMOST bereitgestellt wird, sei einer der Hauptvorteile dieser Forschung im Vergleich zu den Studien anderer Forschungsteams, sagte Xue.
"Die Daten sind nicht nur zahlreich und umfangreich, sondern erfassen auch die dreidimensionale (3D) Position, die 3D-Geschwindigkeit und die Metallizität jedes Sterns", fügte die Forscherin hinzu.
Das Forschungsteam bestand unter anderem aus Wissenschaftlern der chinesischen Three Gorges University, der Nationalen Astronomischen Observatorien, der Swinburne University of Technology in Australien und der Jiaotong-Universität Shanghai.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)