Airbus-Chef sieht China als sehr wichtigen strategischen Partner - Xinhua | German.news.cn

Airbus-Chef sieht China als sehr wichtigen strategischen Partner

2023-04-20 13:52:38| German.news.cn
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Das erste Airbus A321-Flugzeug wird in der Endmontagelinie Asien (FALA) in Tianjin in Nordchina produziert, 9. November 2022. (Xinhua/Zhao Zishuo)

China sei ein sehr wichtiger strategischer Partner für Airbus, und die Lieferkette des Landes sei ein integraler Bestandteil der weltweiten Luftfahrtindustrie, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury.

PARIS, 19. April (Xinhua) -- "Wenn man von den Zeiten der Pandemie absieht, wächst die Luftfahrt in China schneller als im Rest der Welt", sagte Guillaume Faury, Vorstandsvorsitzender des europäischen Flugzeugherstellers Airbus, kürzlich in einem Interview mit Xinhua.

China sei ein sehr wichtiger strategischer Partner für Airbus, und die Lieferkette des Landes sei ein integraler Bestandteil der weltweiten Luftfahrtindustrie, die in den letzten drei Jahren große industrielle Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gezeigt habe.

"Was mir in China immer wieder auffällt, sind die Energie, das Tempo, der Optimismus und die Fähigkeit, schnell zu sein", fügte Faury hinzu.

Airbus plant derzeit den Bau einer zweiten Endmontagelinie (FAL), um die Produktionskapazität für die Passagiermaschinen der A320-Familie zu erweitern.

"Diese Entscheidung steht in direktem Zusammenhang mit unserem Plan, die weltweite Produktion unserer erfolgreichen Passagiermaschinen der A320-Familie zu erhöhen", sagte Faury. Bis 2026 wolle Airbus monatlich 75 dieser Flugzeuge bauen, um der starken Nachfrage der weltweiten Kunden gerecht zu werden.

Die Endmontagelinie Asien im nordchinesischen Tianjin wurde 2008 in Betrieb genommen. Hier wurden bereits mehr als 600 Flugzeuge produziert, was etwa 30 Prozent der chinesischen Airbus A320-Flotte entspricht.

"Um diesen Produktionsanstieg zu unterstützen, haben wir beschlossen, eine zweite Endmontagelinie in Tianjin zu eröffnen und uns dabei auf die chinesische Struktur und das lokale Ökosystem zu stützen, das sich in den letzten zehn Jahren als erfolgreich erwiesen hat", sagte Faury.

Mit der neuen Endmontagelinie, die 2025 in Betrieb genommen werden soll, erwartet Airbus eine Verdoppelung seiner Produktionskapazität in Tianjin und die Auslieferung von mehr Flugzeugen an seine Kunden in China und Asien, während gleichzeitig die weltweite Produktionssteigerung unterstützt wird.

China steht laut Faury für etwa 20 Prozent des weltweiten kommerziellen Luftfahrtmarktes. Der Luftverkehr in China werde in den nächsten 20 Jahren jährlich um etwa 5,3 Prozent wachsen und damit deutlich schneller als der weltweite Durchschnitt von 3,6 Prozent, prognostizierte Faury. Dadurch entstehe bis 2040 ein Bedarf an mehr als 8.000 Passagier- und Frachtflugzeugen.

"Ich glaube, dass Airbus gut aufgestellt ist, um diese Nachfrage zu decken", sagte Faury und verwies auf die Schmalrumpfflugzeuge A320 sowie die Großraumflugzeuge A330neo und A350 für Langstreckenflüge, die China mit dem Rest der Welt verbinden.

Mit Blick auf Frachtflugzeuge merkte Faury an, dass die Nachfrage nach Fracht durch den E-Commerce und das Wachstum des Welthandels angekurbelt worden sei, was sich mit Sicherheit in einem starken Anstieg der in China betriebenen Frachtflugzeugflotte niederschlagen werde.

Während ihres jüngsten Besuchs in China unterzeichneten die Airbus-Führungskräfte eine neue Vereinbarung mit der China National Aviation Fuel Group Corporation (CNAF) über die Intensivierung der Zusammenarbeit bei der Produktion und Entwicklung gemeinsamer Standards für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF).

Dies werde seiner Ansicht nach die SAF-Lieferkette weiterentwickeln, indem die lokale SAF-Produktion im Hinblick auf die angestrebte Verwendung von zehn Prozent nachhaltiger Flugkraftstoffe bis 2030 angekurbelt werde, sagte Faury.

"Wir prüfen auch andere Hebel, die uns bei der Dekarbonisierung der Luftfahrt helfen werden, und einer davon ist die Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Flugzeugen." Airbus will laut Faury bis 2035 das erste wasserstoffbetriebene Verkehrsflugzeug in Betrieb nehmen.

In Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu sei ein neues Forschungszentrum eingeweiht worden, das sich auf die Erforschung der künftigen Wasserstoffinfrastruktur für die Luftfahrt sowie auf fortschrittliche Fertigung, Elektrifizierung und künftige Kabinen konzentrieren werde, sagte Faury gegenüber Xinhua.

"Airbus unterstützt das Ziel unserer Branche, bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen", so Faury. Als Befürworter von Multilateralismus und Freihandel sei Airbus ein Verfechter von Kooperationen, von denen beide Seiten profitieren.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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