BERLIN, 20. September (Xinhua) -- Die Innenstadt von Hannover soll bis zum Jahr 2030 autofrei werden. Das sieht ein am Dienstag vorgestellter Plan für die "Mobilitätswende" vor, der Fußgängern und Radfahrern mehr Raum geben soll.
"Die Zeit der Experimente ist vorbei. Jetzt geht es an die Umsetzung", sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay von den Grünen. "Die Innenstadt bekommt durch die vorgestellten Maßnahmen Rückenwind für eine nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung."
Einige Straßen in Hannovers Innenstadt würden für den Autoverkehr gesperrt, heißt es in einer Mitteilung der niedersächsischen Landeshauptstadt. Auch die beiden Tunnel am Hauptbahnhof sollen für den motorisierten Verkehr gesperrt werden.
Zudem werde "möglichst überall" eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 bis 30 Stundenkilometern gelten, heißt es in der Mitteilung. Da Parkhäuser ausreichend Platz zum Abstellen von Autos bieten, würden die Parkplätze in den öffentlichen Außenbereichen des Stadtzentrums weitgehend entfallen, heißt es weiter.
Autos würden jedoch nicht völlig verschwinden, sagte Onay. Für diejenigen, die auf das Auto angewiesen seien, werde es zukünftig einfacher, in die Stadt zu kommen, "weil es weniger konkurrierenden Autoverkehr gibt."
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2045 vollständig klimaneutral zu sein. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, müssen alle Sektoren Reduktionsziele erreichen.
Europas größte Volkswirtschaft tut sich jedoch schwer, diese Ziele zu erreichen. Im August stellte der Expertenrat für Klimafragen (ERK) fest, dass ein von der Bundesregierung im Juni vorgeschlagenes Klimaschutzprogramm zwar eine erhebliche Verringerung der Emissionen ermöglichen würde, aber bis zum Erreichen der Ziele noch eine "große Lücke" verbleiben würde.
Der Verkehrs- und der Gebäudesektor in Deutschland gelten als besonders herausfordernd in Bezug auf die Reduktion von Treibhausgasen. Im ERK-Bericht heißt es, "dass die von der Bundesregierung ausgewiesenen Treibhausgasminderungen für die beiden Sektoren nicht ausreichen würden, um die sektoralen Zielverfehlungen auszugleichen".
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)