Erfahrung aus Deutschland stärkt Berufsbildung in Südchina - Xinhua | German.news.cn

Erfahrung aus Deutschland stärkt Berufsbildung in Südchina

2023-12-12 09:38:25| German.news.cn
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Bernd Ott leitet eine Fortbildung für chinesische Lehrer für berufliche Bildung am Shunde Polytechnic in der Stadt Foshan in der Provinz Guangdong in Südchina, 10. November 2023. (Shunde Polytechnic/Handout via Xinhua)

GUANGZHOU, 11. Dezember (Xinhua) -- Vor mehr als einem Jahrzehnt begann Bernd Ott seine Reise als Ausbilder für berufliche Bildung in China, als er gebeten wurde, Trainingskurse für die chinesischen Mitarbeiter deutscher Automobilunternehmen zu entwickeln.

Als Professor an der Technischen Universität Dortmund war Ott während seiner zahlreichen Besuche in China ständig an der Entwicklung der chinesischen Berufsbildung beteiligt, indem er Schulungen für Lehrer durchführte, chinesische Mitarbeiter von Unternehmen bei der beruflichen Weiterbildung unterstützte und entsprechende Bildungsmaterialien veröffentlichte.                  

Die berufliche Bildung war ein Eckpfeiler für die Entwicklung Deutschlands, das zu den weltweit anerkannten Produktionsstandorten gehört. Für Ott ist die Einführung der fortschrittlichen Methoden der deutschen Berufsbildung in China nicht nur eine Frage des Fachwissens, sondern auch des Instinkts.

Während seiner Arbeit am Shunde Polytechnic in der Stadt Foshan in der Provinz Guangdong in Südchina fand er einen Weg, deutsche Konzepte der beruflichen Bildung und die Logik der Lehrplanentwicklung in Lernbereichen sowie handlungsorientierte Unterrichtsmethoden in den lokalen Kontext zu integrieren.

Im Jahr 2014 organisierte die Abteilung für Bildung der Provinz Guangdong für 20 Lehrkräfte aus verschiedenen Berufsschulen der Provinz ein dreimonatiges Trainingsprogramm in Dortmund zu deutschen Konzepten der beruflichen Bildung und handlungsorientierten Unterrichtsmethoden. Ott war einer der Hauptredner der Fortbildung.

"Mehr Lehrer unserer Schule brauchen diese Art von Erfahrung, damit unsere Schule auch Schulungen zu deutschen Lehrmethoden durchführen kann", sagte einer der Lehrer vom Shunde Polytechnic, der die Schulung absolvierte.

Zwei Jahre später wurde die Idee zur Realität. Seit 2016 wurde Ott vom Shunde Polytechnic zu mehreren Schulungen eingeladen, an denen mehr als 280 Lehrkräfte teilnahmen.

"Die deutsche Berufsbildung, insbesondere in den technischen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes, ist erfolgreich. Die Stadt Foshan muss sich als Zentrum des verarbeitenden Gewerbes auf diese Erfahrungen stützen, um einen Wandel und eine Modernisierung anzustreben", sagte Hu Jianguo, Vizedekan der Schule für intelligente Fertigung des Shunde Polytechnic.

Die Schule führte eine Bewegung zur Einführung handlungsorientierter Lehrmethoden an. Diese Initiative umfasste die Neugestaltung von mehr als einhundert beruflichen Kursen und Unterrichtseinheiten in verschiedenen Fachbereichen, darunter mechanische Ausrüstung, elektronische Informationstechnik, Pharmazeutik und Chemie, Finanzen und Handel, Hotel und Gastronomie und vieles mehr.

Zu den handlungsorientierten Lehrmethoden gehören die Systematisierung von Arbeitsprozessen, die Gestaltung von Lernszenarien auf Grundlage unterteilter beruflicher Kompetenzen und die Analyse der Inhalte jedes Lernszenarios. Dabei werden entsprechende Lernmaterialien erstellt, wie etwa Aufgabenblätter und Lernlandkarten.

Während des Prozesses verknüpfen die Lernenden laut Hu theoretisches Wissen mit praktischen Aktivitäten, um Probleme zu lösen. Dabei liege der Schwerpunkt auf dem anwendungsorientierten Lernen und nicht auf der Anhäufung von Wissen.

Im November dieses Jahres gründete das Shunde Polytechnic ein Kompetenzzentrum für deutsche Lehrmethoden. Ziel sei es, die chinesische Berufsausbildung durch neue Fachinhalte und innovative Lehrmethoden an die Reform der Lernkultur anzupassen, so Ott.

Das Zentrum diene nicht nur internen Zwecken, sondern auch dem Austausch von Ressourcen mit kooperierenden Schulen in ganz China, wie dem Bailie Vocational College in Gansu und dem Heilongjiang Polytechnic. Dadurch soll die Angleichung der chinesischen Lehrerressourcen an internationale Standards gefördert und Chinas Kapazitäten im Bereich der Berufsbildung für die Zusammenarbeit im Rahmen der "Gürtel und Straße"-Initiative (BRI) gestärkt werden, erklärte Hu. Auch ein Schulungsstandort in Dortmund sei in Planung.

"Wir glauben, dass junge Schüler durch unsere gemeinsamen Anstrengungen die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse für den Erfolg in einer globalisierten Welt besser erwerben können. Wir freuen uns darauf, die deutsch-chinesische Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben", sagte Bernd Schnittker, Direktor der Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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