China und Deutschland auf der Überholspur bei Elektroauto-Kooperation - Xinhua | German.news.cn

China und Deutschland auf der Überholspur bei Elektroauto-Kooperation

2023-12-13 11:10:01| German.news.cn
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Das Foto zeigt ein Elektroauto BMW i5 während des World New Energy Vehicle Congress 2023 in Haikou in der Provinz Hainan in Südchina, 7. Dezember 2023. (Xinhua/Xia Tian)

HAIKOU, 12. Dezember (Xinhua) -- Die südchinesische Küstenstadt Haikou, in der am 9. Dezember der World New Energy Vehicle Congress (WNEVC) 2023 zu Ende ging, war Zeuge einer vielversprechenden Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland, während Chinas Industrie für Fahrzeuge mit neuer Energie (NEV) sich auf der Überholspur befindet.

Der Aufstieg der Branche in China wurde auf dem Kongress in Haikou, der Provinzhauptstadt der Provinz Hainan, sehr deutlich. Im September hatte die erste ausländische Ausgabe der Veranstaltung in München stattgefunden.

China ist nach wie vor eine treibende Kraft bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Jedes zweite Elektrofahrzeug weltweit komme aus China, sagte Timur Gül, Chief Energy Technology Officer der Internationalen Energieagentur (IEA), während des Kongresses.

Als die IEA im Jahr 2016 ihren weltweiten Ausblick zum Thema Elektrofahrzeuge veröffentlichte, gab es in China mehr als 300.000 Elektrofahrzeuge. Im Oktober dieses Jahres werde die Zahl voraussichtlich 20 Millionen erreichen, so Gül.

"Diese Erfolgsgeschichte der Elektroautos ist auch eine chinesische Erfolgsgeschichte, die durch Innovation, staatliche Ambitionen und unterstützende Maßnahmen vorangetrieben wird", betonte Gül. Das enorme Entwicklungspotenzial des chinesischen Marktes im Bereich der Elektrofahrzeuge sei bemerkenswert.

Nach den vom World New Energy Vehicle Congress 2023 veröffentlichten Daten machten die Verkäufe von Fahrzeugen mit neuer Energie in China in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 29,8 Prozent der gesamten Neuwagenverkäufe des Landes aus. Die gesamten weltweiten Verkäufe von Fahrzeugen mit neuer Energie beliefen sich Ende September auf rund 37,7 Millionen Einheiten, von denen etwa 60 Prozent auf China entfielen.

"Dieser Erfolg ist ein Beweis für eine wirksame Regierungspolitik in Verbindung mit den gemeinsamen Anstrengungen der Automobilindustrie - und hat den Automobilherstellern einen völlig neuen Markt eröffnet", sagte Jochen Goller, Mitglied des Vorstands der BMW AG.

"Als größter Einzelmarkt der BMW Group und als einer der strategisch wichtigsten Märkte fühlen wir uns in China wirklich zu Hause. Die BMW Group hat China zu ihrem weltweit größten Produktionsstandort gemacht, der das größte Forschungs- und Innovationsnetzwerk unseres Unternehmens außerhalb Deutschlands beherbergt", sagte Goller per Video.

Die jüngste Ausgabe des World New Energy Vehicle Congress war Gollers fünfte Teilnahme an der Veranstaltung in Folge. Auch an der WNEVC IAA Mobility 2023 in München im September hatte er teilgenommen.

Zuvor war BMW eine Partnerschaft mit Huayou Recycling, einem Unternehmen in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, eingegangen, um einen geschlossenen Kreislauf zur Wiederverwendung von Rohstoffen aus Hochspannungsbatterien zu schaffen, die aus den Elektrofahrzeugen von BMW Brilliance Automotive (BBA) ausgemustert wurden.

Im Vergleich zur Verwendung von neu gewonnenem Primärmaterial schont dieser geschlossene Kreislauf nicht nur die Ressourcen, sondern reduziert auch die CO2-Emissionen um 70 Prozent.

Bislang wurden mehr als 1.000 Tonnen Sekundärmaterial von Huayou zurückgewonnen und für die Produktion von BMW-Elektroautos verwendet.

"Sowohl Europa als auch China entwickeln derzeit Berechnungsmethoden, um den ökologischen Fußabdruck von Hochvoltbatterien zu ermitteln. Wir müssen zusammenarbeiten, um international harmonisierte und anerkannte Standards zu schaffen - zum Nutzen beider Seiten", sagte Goller.

Auch Ralf Brandstätter, Mitglied des Vorstands des Volkswagen-Konzerns, sieht Chancen im chinesischen NEV-Markt und erklärte, dass der Volkswagen-Konzern das große Wachstumspotenzial des chinesischen Marktes in Zukunft weiter ausschöpfen, aber auch die Innovationskraft Chinas nutzen werde, um die Transformation des Konzerns voranzutreiben.

Der Volkswagen-Konzern strebt laut Brandstätter an, die Palette der vollelektrischen Fahrzeuge bis 2030 auf mindestens 30 Modelle zu erweitern.

In den folgenden Jahren wird der Volkswagen-Konzern mehr als 7,5 Milliarden Yuan (rund 1,05 Milliarden US-Dollar) in der ostchinesischen Provinz Anhui investieren. Die Volkswagen Group China Technology Company wird das größte Entwicklungszentrum des Konzerns außerhalb Deutschlands sein.

Das neue Unternehmen wird in das Hightech-Cluster von Unternehmen und wissenschaftlichen Forschungszentren in Hefei, der Hauptstadt von Anhui, integriert und konzentriert sich ausschließlich auf die Entwicklung modernster Modelle im Bereich Intelligent Connected Vehicle (ICV).

Während des World New Energy Vehicle Congress 2023 unterzeichneten die Volkswagen Group China und die Regierung von Hainan eine Rahmenvereinbarung zur Stärkung und Ausweitung der bestehenden Zusammenarbeit.

Die Vereinbarung umfasst Mobilitätsdienstleistungen, eine verstärkte Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung, die Teilnahme an der China International Consumer Products Expo (CICPE) und künftige Marketingkooperationen.

"Wir freuen uns, dieses neue Kapitel einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit mit der Provinz Hainan aufzuschlagen und gemeinsam die vielen Möglichkeiten zu nutzen, die der Freihandelshafen Hainan bietet", sagte Liu Yunfeng, Executive Vice President der Volkswagen Group China.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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