Das Foto zeigt eine Straße durch das sandige Land im Ongniud Banner in der Stadt Chifeng in der Autonomen Region Innere Mongolei in Nordchina, 16. Mai 2024. (Xinhua/Lian Zhen)
In dem Interview zum Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre 2024, der am Montag begangen wurde, sagte der hochrangige UN-Beamte, dass die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen steigender Nachfrage und schrumpfenden Ressourcen die größte Herausforderung sei, vor der die Welt stehe.
BERLIN, 18. Juni (Xinhua) -- Gemeinsame Anstrengungen seien erforderlich, um Herausforderungen wie Wüstenbildung und Landverlust zu bewältigen, sagte der Exekutivsekretär des Sekretariates des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) in einem Exklusivinterview mit Xinhua am Montag in Bonn.
Ibrahim Thiaw betonte, dass die Bodendegradation weltweit rasch voranschreite, während die Menschen weiterhin Ressourcen aus dem Land für verschiedene Zwecke abbauten.
Die Erdbevölkerung wird bis 2050 voraussichtlich auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. In dem Interview zum Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre 2024, der am Montag begangen wurde, sagte der hochrangige UN-Beamte, dass die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen steigender Nachfrage und schrumpfenden Ressourcen die größte Herausforderung sei, vor der die Welt stehe.
Wie UNCCD-Daten zeigen, gehören Wüstenbildung, Bodendegradation und Dürre derzeit zu den drängendsten Umweltproblemen. Etwa 40 Prozent aller Landflächen weltweit sind degradiert.
Am Montag, der gleichzeitig den 30. Jahrestag des UNCCD markierte, lobte Thiaw die bemerkenswerten Anstrengungen vieler Länder, darunter auch China, zur Wiederherstellung degradierter Flächen. Diese Bemühungen seien ein Beweis dafür, dass es möglich sei, das Land wieder zum Leben zu erwecken, selbst wenn es eine Phase der Verschlechterung durchlaufen habe.
Dennoch sagte Thiaw, dass in Zukunft mehr getan werden müsse, um die globale Herausforderung zu bewältigen. "Das Wasser, das wir trinken, die Lebensmittel, die wir essen, die Kleidung, die wir tragen, und die Qualität der Luft, die wir atmen, hängen alle von der Gesundheit des Landes ab, auf dem wir leben", betonte er.
"Es ist wichtig, dass wir alle als ein Planet denken, unabhängig davon, wo wir auf der Welt leben. Wir sind so eng miteinander verbunden", fügte Thiaw hinzu und betonte, dass jede Maßnahme, die irgendwo auf der Welt die Natur beeinträchtige, sich auch überall sonst auswirke.
Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung wurde 1994 verabschiedet, um Länder und Regionen zu unterstützen, die von schwerer Dürre oder Wüstenbildung betroffen sind. 197 Parteien haben sich ihm angeschlossen. Im Jahr 2015 nahmen die Vereinten Nationen die Bekämpfung der Wüstenbildung in die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf und formulierten das Ziel, die Bodendegradation bis 2030 auf Null zu reduzieren, was einen globalen Konsens zur Bekämpfung der Wüstenbildung darstellte.
Als Vertragspartei des Übereinkommens leiste China "einen großen Beitrag zum UNCCD und für die Welt", sagte Thiaw. Er erinnerte an seinen Besuch im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang vor einigen Jahren, als er 1.200 Kilometer durch die Taklamakan-Wüste, eine der trockensten Regionen Chinas, reiste.
"Ich sah wirklich gute Fortschritte, die von Experten unter sehr schwierigen Bedingungen erzielt wurden. Aber ich habe auch gesehen, was noch alles getan werden muss, um diese Umwelt zu schützen", so Thiaw.
In Bezug auf die internationalen Partnerschaften zwischen China und anderen Ländern im Rahmen des UNCCD sagte Thiaw: "China reicht dem Nahen Osten die Hand, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen. China arbeitet mit vielen Ländern in Afrika und anderswo zusammen. Wir wissen das zu schätzen."
Der UNCCD-Chef rief zu mehr internationaler Zusammenarbeit und gemeinsamen Anstrengungen zur Bewältigung von Umweltproblemen auf. "Wir müssen Allianzen zwischen Ländern des Nahen Ostens, Afrikas und Lateinamerikas bilden, die alle von demselben Phänomen betroffen sind."
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)