Chinesische Wissenschaftler entwickeln Forschungsplattform für „künstliche Sonne“ - Xinhua | German.news.cn

Chinesische Wissenschaftler entwickeln Forschungsplattform für „künstliche Sonne“

2025-01-16 14:55:10| German.news.cn
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Forscher erfassen den Betriebszustand eines linearen Plasmagenerators in Hefei in der Provinz Anhui in Ostchina, 14. Januar 2025. (Xinhua)

HEFEI, 15. Januar (Xinhua) -- Nach Angaben der Hefeier Institute für physikalische Wissenschaften vom Dienstag hat ein linearer Plasmagenerator die Konstruktionsspezifikationen erreicht. Dadurch ist China nach den Niederlanden das zweite Land der Welt, das einen solchen Hochfluss-Plasmagenerator entwickelt hat.

Das hochmoderne Gerät ist ein wichtiges Werkzeug für die Entwicklung von Schlüsselmaterialien für die „künstliche Sonne“, eine Fusionsanlage, die saubere und nachhaltige Energie nutzbar machen soll.

Das Gerät mit dem Namen Superconducting Plasma Wall Interaction Linear Device (SWORD) verfügt über ein stromlinienförmiges Design, das von Chixiao, einem legendären Schwert aus dem alten China, inspiriert wurde.

SWORD ist 15,5 Meter lang und wiegt etwa 22,5 Tonnen. Es ist in der Lage, beeindruckende 10²⁴ Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde zu erzeugen und kann mehr als 24 Stunden lang ununterbrochen betrieben werden.

Ein Expertengremium unter der Leitung von Ye Minyou, Professor an der Chinesischen Universität für Wissenschaft und Technik (USTC), bewertete am Dienstag die Leistung von SWORD und kam zu dem Fazit, dass das Gerät die Konstruktionsspezifikationen erfüllt.

Dies ermöglicht präzise Tests von plasmaexponierten Materialien, die für Fusionsgeräte von entscheidender Bedeutung sind. Diese sollen den Kernfusionsprozess der Sonne nachahmen und mithilfe von in großer Menge vorhandenen Substanzen aus Meerwasser saubere Energie erzeugen.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts widmen sich Wissenschaftler der Erforschung experimenteller Geräte zur kontrollierten Kernfusion. Die Reaktionsmechanismen, die während der Kernfusion in den als „künstliche Sonnen“ bezeichneten großen wissenschaftlichen Geräten ablaufen, ähneln denen der Sonne.

Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung der „künstlichen Sonnen“ besteht jedoch darin, robuste Materialien zu entwickeln, die dem Beschuss durch intensive Plasmateilchen an den Reaktorwänden standhalten können.

„Damit die ‚künstliche Sonne‘ über längere Zeiträume hinweg kontinuierlich Strom erzeugen kann, ist es von entscheidender Bedeutung, Materialien zu entwickeln, die den extremen Bedingungen im Reaktor standhalten. Dies erfordert eine hochmoderne experimentelle Umgebung, um Materialien zu testen, die dem Plasma ausgesetzt sind“, sagte Zhou Haishan, Forscher am Advanced Study Institute of Physics with Plasmas (ASIPP) der Hefeier Institute für physikalische Wissenschaften. Das ASIPP ist auch die Heimat von Chinas Vorzeige-Fusionsanlage EAST (Experimental Advanced Superconducting Tokamak), die in der Forschung zur Kernfusionsenergie mehrere Weltrekorde aufgestellt hat.

Zhou merkte an, dass das Team mehr als fünf Jahre gebraucht habe, um die erheblichen technischen Herausforderungen bei der Entwicklung von SWORD zu bewältigen.

Die erfolgreiche Entwicklung von SWORD wird laut Zhou die Forschung an Chinas experimentellen Fusionsreaktoren der nächsten Generation unterstützen. Die Anlage wird darüber hinaus für internationale Kooperationen zur Verfügung stehen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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