Fußgänger mit Gesichtsmasken posieren für Fotos vor dem Brandenburger Tor in Berlin, 3. März 2021. (Xinhua/Shan Yuqi)
BERLIN, 27. Januar (Xinhua) -- Die Bundesregierung hat am Mittwoch ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 von 4,1 Prozent im Herbst 2021 auf 3,6 Prozent gesenkt.
Deutschland durchlaufe eine "schwierige wirtschaftliche Aufholphase", zitierte der Jahreswirtschaftsbericht 2022 der Bundesregierung den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck. Die Bundesregierung werde weiterhin Hilfsprogramme für Unternehmen anbieten und die Regelungen zur Kurzarbeit würden in Kraft bleiben.
Mit steigender Impfquote sollte es laut dem Jahreswirtschaftsbericht bald möglich sein, die COVID-19-Pandemie nachhaltig einzudämmen. "Dann wird sich auch die wirtschaftliche Erholung zusehends beschleunigen", sagte Habeck in dem am Mittwoch von der Bundesregierung verabschiedeten Bericht.
Die soziale Marktwirtschaft in Deutschland habe wesentlich zur hohen Lebensqualität großer Teile der Bevölkerung beigetragen, heißt es in dem Bericht. Angesichts der Zuspitzung der Klimakrise und des Verlustes der biologischen Vielfalt bedürfe es jedoch "eines angepassten Leitbildes im Interesse eines nachhaltigen Wirtschaftsmodells".
Erstmalig werde im Jahreswirtschaftsbericht "ein breiter Satz an Wohlfahrts- und Nachhaltigkeitsindikatoren 'jenseits des BIP' betrachtet", so Habeck. Dazu würden soziale Indikatoren, Umwelt- und Klimaschutz, Bildung und Forschung, Demografie, öffentliche Finanzen sowie Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse gehören.
"Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit weiter zu sichern, muss die wirtschaftliche Erholung zugleich mit effektivem Klimaschutz und nachhaltigem Fortschritt einhergehen", sagte Habeck und betonte: "Diese Transformation ist eine historische Herausforderung, aber auch eine große Chance."
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)