BERLIN, 9. März (Xinhua) -- Die deutsche Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze hat am Dienstag anlässlich des Internationalen Frauentags die wichtige Rolle der Gleichstellung der Geschlechter für eine nachhaltige Entwicklung hervorgehoben.
"Gleiche Rechte und gleiche Chancen für Frauen sind essenziell für eine starke und krisenfeste Gesellschaft", sagte Schulze in einer Erklärung. "Deswegen muss sich Geschlechtergerechtigkeit wie ein roter Faden durch unsere deutsche Entwicklungspolitik ziehen."
Ungleichheit und Diskriminierung von Frauen gebe es nach wie vor in allen Lebensbereichen. Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat jede dritte Frau weltweit mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt.
Bis heute sei 130 Millionen Mädchen weltweit der Zugang zu Bildung verwehrt, erklärte das Ministerium. Frauen würden immer noch rund 75 Prozent der unbezahlten Pflege- und Hausarbeit leisten.
Die COVID-19-Pandemie habe "viele Entwicklungserfolge zunichte gemacht und bestehende Ungleichheiten verschärft", sagte das BMZ. So hätten während der Pandemie weltweit mehr Frauen als Männer ihren Arbeitsplatz verloren.
In Deutschland verdienten Frauen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im vergangenen Jahr durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen lag hierzulande bei 19,12 Euro und damit um 4,08 Euro niedriger als der von Männern.
"Nötig ist eine feministische Entwicklungspolitik, die strukturelle Ungleichheiten, Ungleichbehandlung und Diskriminierung beseitigt", sagte Schulze. "Dabei geht es um gleiche Rechte, politische und wirtschaftliche Teilhabe, Repräsentanz und Zugang zu Ressourcen für alle Menschen."
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)