LONDON, 23. März 2022 (Xinhuanet) -- "Der Westen, und insbesondere Amerika, ist hauptverantwortlich" für die Krise in der Ukraine, schrieb der US-amerikanische Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer in einem kürzlich in der Zeitschrift The Economist veröffentlichten Meinungsbeitrag.
Amerikanische und europäische Politiker provozierten die Ukraine-Krise, indem sie versuchten, die Ukraine in den Westen zu integrieren, und behaupteten, der russische Präsident Wladimir Putin trage die volle Verantwortung für die Krise, so Mearsheimer, Professor für Politikwissenschaft an der Universität von Chicago, "aber diese Geschichte ist falsch".
Seiner Ansicht nach ist die Ukraine-Krise "der gefährlichste internationale Konflikt seit der kubanischen Raketenkrise 1962". Der Westen erhöht nun die Hilfe für die Ukraine, während er gleichzeitig Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt - ein Schritt, den Putin als "eine Art Kriegserklärung" betrachtet.
Um einen Weg zur Beendigung der Krise zu finden, sei es wichtig, die Ursachen zu verstehen. Der Ärger über die Ukraine begann auf dem NATO-Gipfel in Bukarest im Jahr 2008, als die Regierung von George W. Bush die Allianz dazu drängte, anzukündigen, dass die Ukraine und Georgien "Mitglieder werden werden", so der Artikel.
Ende 2021 ignorierte der Westen die Sicherheitsbedenken Russlands, mit der Absicht, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, was direkt zum gegenwärtigen Krieg führte, schrieb Mearsheimer.
Darüber hinaus hätten russische Politiker "kaum etwas über die Eroberung neuer Gebiete gesagt, um die Sowjetunion wiederherzustellen oder ein größeres Russland aufzubauen", so der Experte und fügte hinzu, dass die russischen Führungen wiederholt erklärt hätten, dass sie den NATO-Beitritt der Ukraine als "existenzielle Bedrohung" betrachte, die verhindert werden müsse.
"Wie Lawrow im Januar feststellte, ist der Schlüssel zu allem die Garantie, dass die NATO nicht nach Osten expandieren wird", so Mearsheimer.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
