Das Foto zeigt Katastrophenhelfer in einem vom Hochwasser betroffenen Wohngebiet in Schuld im Kreis Ahrweiler, 16. Juli 2021. (Foto von Joachim Bywaletz/Xinhua)
BERLIN, 12. April (Xinhua) -- Bundesfamilienministerin Anne Spiegel ist am Montag von ihrem Amt zurückgetreten, nachdem sie für ihren Umgang mit der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz im Juli 2021 kritisiert worden war.
Zehn Tage nach der Flutkatastrophe, die ganze Dörfer zerstörte und mehr als 180 Menschen das Leben kostete, brach Spiegel, damals Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, zu einem vierwöchigen Familienurlaub in Frankreich auf und kehrte nur für einen einzigen Tag nach Deutschland zurück, um das betroffene Gebiet zu besuchen.
"Ich habe mich heute aufgrund des politischen Drucks entschieden, das Amt der Bundesfamilienministerin zur Verfügung zu stellen. Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor großen politischen Herausforderungen steht", sagte die Grünen-Politikerin in einer Erklärung des Ministeriums.
Spiegel hatte den Urlaub bereits am Sonntagabend als Fehler bezeichnet und sich dafür entschuldigt. Dabei räumte sie auch ein, dass sie, anders als ursprünglich kommuniziert, nicht an Kabinettssitzungen aus dem Urlaub teilgenommen habe.
"Vor der Entscheidung von Familienministerin Anne Spiegel habe ich großen Respekt", teilte Bundeskanzler Olaf Scholz via Twitter mit. "Wir hatten eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit."
Auch die Grünen-Spitze begrüßte ihren Rücktritt. "Wir werden sehr bald, zeitnah, einen Vorschlag unterbreiten für die Nachfolge", sagte Co-Chef Omid Nouripour. Spiegel habe gute Arbeit geleistet und übernehme nun die Verantwortung.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)