Das Foto zeigt die Willkommensfeier anlässlich der zehntausendsten Fahrt eines China-Europa-Güterzugs der China-Europe Railway Express (Chongqing) in Duisburg, 11. Juli 2022. (Xinhua/Ren Pengfei)
BERLIN, 22. September (Xinhua) -- Deutschland exportierte im August Waren im Wert von 8,9 Milliarden Euro nach China, ein Anstieg von 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht.
China blieb damit laut Destatis nach den Vereinigten Staaten der zweitwichtigste Exportpartner Deutschlands.
Die gesamten Ausfuhren in Länder außerhalb der Europäischen Union (EU) stiegen im August im Vorjahresvergleich um 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 59,1 Milliarden Euro. "Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen", so Destatis.
Zurzeit ist der Welthandel, der sich immer noch von der COVID-19-Krise erholt, weiterhin von Containerschiff-Staus gestört wird. Derzeit stehen 12 Prozent aller weltweit verschifften Güter still, teilte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) am Mittwoch mit.
Der Stau von Containerschiffen in der Nordsee ist auf mehr als zwei Prozent der weltweiten Frachtkapazitäten angewachsen. "Ein Stillstand in dieser Größenordnung ist für die Nordsee sehr ungewöhnlich und belastet den Warenaustausch von Deutschland und der EU vor allem mit Asien", sagte Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator des IfW Kiel.
Anfang dieser Woche lief das weltgrößte Containerschiff "EVER ALOT", das von einer Tochtergesellschaft der China State Shipbuilding Corporation (CSSC) gebaut wurde, erstmals den Hamburger Hafen an. Der Megacarrier ist nach Angaben des Hamburger Hafens das erste Containerschiff, das eine Kapazität von mehr als 24.000 Zwanzig-Fuß-Standardcontainern (TEU) hat.
"Wir haben in den vergangenen Jahren den Hafen und die Elbe darauf vorbereitet, Schiffe dieser Größe aufnehmen zu können", sagte Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, am Montag. "Nur so bleiben wir auch zukünftig wettbewerbsfähig."
Neben dem Containerstau in der Nordsee belasten auch die explodierenden Energiepreise den deutschen Außenhandel stark. Im August stiegen die Erzeugerpreise in Europas größter Volkswirtschaft laut Destatis so schnell wie nie zuvor, nämlich um 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zur gleichen Zeit haben sich die Preise für Energie verdoppelt.
Laut dem ifo Institut hat sich die Stimmung unter den deutschen Exporteuren aufgrund der hohen Gaspreise und einem "schwachen weltwirtschaftlichen Umfeld" im August verschlechtert. Bei deutschen Autobauern und Zulieferern, der größten Industrie des Landes, herrscht jedoch weiterhin Optimismus.
"Eine Mehrheit der Branchen erwartet einen Rückgang der Exporte", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Die chemische Industrie müsse sogar einen "deutlichen Dämpfer" verkraften.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)