Ein Besucher fotografiert einen Loris im Yunnan-Zoo in Kunming, Hauptstadt der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas, 17. November 2017. (Xinhua/Lin Yiguang)
BEIJING, 20. Oktober (Xinhua) -- Chinesische Experten haben kürzlich die evolutionären Anpassungen und die demographische Geschichte der Zwergloris aufgedeckt, wie das Kunming-Institut für Zoologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) mitteilte.
Loris sind eine weltweit bedrohte Primatenfamilie, die viele ungewöhnliche physiologische und verhaltensmäßige Merkmale aufweisen, darunter eine niedrige Stoffwechselrate, langsame Bewegungen und Winterschlaf. Obwohl sie einen wichtigen Knotenpunkt in der stammgeschichtlichen Entwicklung der Primaten darstellen, ist das Wissen über diese Primatenart noch recht begrenzt.
Forscher des Instituts für Zoologie hätten eine Genomsequenz des Zwergloris auf Chromosomenebene zusammengestellt und ganze Genomsätze von 50 Zwergloris und sechs Bengalischen Plumploris neu sequenziert, heißt es in einem Bericht in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences.
Laut dem Bericht fanden die Forscher heraus, dass viele Genfamilien, die im Körper an der Entgiftung beteiligt sind, bei Zwergloris spezifisch erweitert wurden, einschließlich der GSTA-Genfamilie, wobei viele neu abgeleitete Kopien speziell in der Leber arbeiten.
Die Ergebnisse zeigen zudem, dass es bei vielen Genen eine evolutionäre Annäherung zwischen Zwergloris und dem Koala gibt, darunter auch das Gen PITRM1. Die signifikante Abnahme der enzymatischen Aktivität von PITRM1 bei diesen beiden Arten könnte zu ihrer charakteristischen niedrigen Stoffwechselrate beigetragen haben.
Die Analyse der Populationsgenomik des Zwergloris und des Bengalischen Plumploris, zweier noch vorhandener Lorisarten, die sich einen Lebensraum teilen, ergab, dass diese in den letzten eine Million Jahren eine gegensätzliche demographische Entwicklung aufwiesen. Dies lässt den Forschungsergebnissen nach auf einen starken Wettbewerb zwischen den Arten nach der Artbildung schließen.
Die Ergebnisse tragen laut den Forschern dazu bei, das Verständnis der adaptiven Evolution der Zwergloris zu vertiefen, und könnten zudem nützliche Informationen für künftige Studien über menschliche Störungen im Zusammenhang mit abnormalem Stoffwechsel, der Skelettmuskelentwicklung und dem Biorhythmus liefern.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)