Die Luftaufnahme zeigt Exportfahrzeuge, die im Hafen von Yantai in der Provinz Shandong in Ostchina auf ihre Verladung warten, 17. Januar 2023. (Foto von Tang Ke/Xinhua)
FRANKFURT, 19. Januar (Xinhua) -- Nach der Überwindung schwieriger Situationen im Jahr 2022 sei Chinas Wirtschaft nun gut aufgestellt, um im Jahr 2023 zu expandieren, sagte Horst Löchel, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Frankfurt School of Finance and Management, kürzlich in einem Interview mit Xinhua.
China sei auf dem besten Weg, 2023 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von mehr als fünf Prozent zu erreichen, sagte Löchel. Im zweiten Quartal könne es zu einem Aufschwung kommen, gefolgt von einem soliden Wachstum in der zweiten Jahreshälfte.
Unterstützt durch eine aktive Fiskalpolitik habe China verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Innovationen und zur Verbesserung der Infrastruktur ergriffen, die das Wirtschaftswachstum langfristig ankurbeln würden, so Löchel.
Während die Inflationsrate in China vergleichsweise niedrig sei und sich voraussichtlich nicht verschlechtern werde, habe die Geldpolitik einen gewissen Spielraum, sagte Löchel.
In Anerkennung der starken Widerstandsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft meinte Löchel, die Optimierung der COVID-19-Maßnahmen durch die chinesische Regierung werde das Vertrauen der Unternehmen erhöhen und zu einem stärkeren Wachstum führen.
Ausländische Unternehmen könnten zudem damit rechnen, mehr Geschäftsmöglichkeiten auf dem chinesischen Markt zu entdecken, meinte Löchel mit Verweis auf die jüngsten Investitionen des deutschen Maschinenbau- und Technologieunternehmens Bosch in China.
Mit einer Gesamtinvestition von mehr als einer Milliarde US-Dollar hat Bosch vor kurzem einen neuen Standort in der Stadt Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu errichtet. "Das ist bei anderen Unternehmen nicht anders. Die Geschäftswelt hat großes Vertrauen in China", so Löchel.
Zwischen 2020 und 2022 wies China ein durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von mehr als 4,5 Prozent auf, was weit über dem weltweiten Durchschnitt liegt.
Zudem würden 25 Prozent des weltweiten Wirtschaftswachstums auf China, die größte Handelsnation der Welt, entfallen, erklärte Löchel. China spiele eine enorme Rolle bei der Förderung des Wirtschaftswachstums und der Beseitigung von Engpässen in der globalen Lieferkette.
Ein größeres Angebot an Waren und Dienstleistungen über die globalen Lieferketten werde die Inflation senken, was auch für die westlichen Volkswirtschaften von Vorteil sei, sagte Löchel.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
